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Burnout in der Beziehung


Burnout ist eine Diagnose für eine variable Ansammlung verschiedener Pathologien, Beschwerden und Symptome, die zu einer Bandbreite an gesundheitlich beeinträchtigenden Zuständen führen. Diese resultieren letzten Endes darin, absolut Unfähigkeit zu sein, weiterhin irgendwelchen Aufwand betreiben zu können. Der Akku ist restlos leer!

Signale erkennen lernen

Das letztendliche Burnout kündigt sich jedoch bereits sehr früh an. Menschen in zeit- und arbeitsintensiven Jobs mit viel Verantwortung überfordern sich nahezu schon chronisch. Sie laufen jahrelang sozusagen auf Notstrom. Der Feierabend und das Wochenende dienen nur noch der minimalen Erholung, so dass direkt im Anschluss eben wieder die Erfordernisse erfüllt werden können. Selbst Sport, Hobbys und Treffen mit den Freunden, zuletzt sogar die eigene Familie, wird zur Belastung, weil keinerlei Kapazitäten mehr übrig bleiben, sich mit irgendetwas auseinander zu setzen. So leben sich Menschen vielfach auseinander. (s. auseinanderleben)

Auch allein die Anforderungen des Mutter- oder Vaterseins können heutzutage in unserer Kultur schon eine so große Belastung sein, dass – zusammen mit anderen Alltagsanforderungen – man sich in Burnout manövriert.

Eine Beziehung kann hier in beide Richtungen ausschlaggebend sein:

Einerseits fordern sich Menschen vielfach so sehr, weil der Job und die Karriere es verlangen, aber eben auch, weil der partnerschaftliche Anteil darin gesehen wird, ein gesichertes Leben mit großem Haus, Urlaub und Wohlstand für den Partner bzw. die Familie zu gewährleisten.
Dies resultiert dann in Zweierlei:
Die eine Person ist überfordert und nie zuhause – die andere Person fühlt sich vernachlässigt und nicht gesehen. Dies ist eine sehr häufige Konstellation in meinem Therapiealltag. Letztlich wurde einst ein Ziel gefasst – nämlich die Karriere voran zu treiben, um der Familie ein gutes Leben und ein gemeinsames Traumhaus zu verwirklichen –, jedoch wurde dieses Ziel in der Zwischenzeit nie wieder aktualisiert oder den tatsächlichen Bedürfnissen oder Kapazitäten angepasst. Die Folge ist eine Entfremdung voneinander und der gegenseitige Vorwurf, die Leistung und das Engagement nicht wertzuschätzen und anzuerkennen. Der eine „buckelt sich krumm für die Familie“ während der andere „gar nichts mehr vom Anderen hat“.

Die Chance, die im Überforderungsgefühl steckt

Andererseits steckt wie so oft in dieser Situation auch eine große Chance für die Beziehung, wenn die Partner es schaffen, die oftmals durch die bereits getane, viele Arbeit hervorragenden äußeren Umstände nun auch wieder mit einem partnerschaftlichem Bezug neu zu verbinden. Eine Neuorientierung der Partnerschaft, eine Aktualisierung von Visionen und bekräftigte Stabilität in der Beziehung ermöglicht es oft, sich besser für die Erfordernisse des Alltags gewappnet zu fühlen und sich auch aus diesen krankmachenden Strukturen zu befreien.


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Dr. rer. nat. Rouven Schneider
Kulturanthropologe & Paartherapeut
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