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Faszien (und ihre Bedeutung in der Sexualität)


Faszien sind im Moment in aller Munde. Es gibt Faszien-Yoga, Faszien-Roller im Discounter, besondere Faszien-Massagen und das Rolfing. Und tatsächlich haben die Faszien eine lange unterschätzte aber wesentliche Rolle für den Körper und die gesundheitliche Befindlichkeit.

Faszien bzw. das Fasziennetz umspannen zwischen den Gewebe- und Organschichten den gesamten Körper. Faszien sind Bindegewebe, die u.a. aus Kollagenen bestehen und eine bedeutende Rolle für den Bewegungs-, Halte- und Stützapparat spielen. Diese Bedeutung steht in der allgemeinen Betrachtung im Vordergrund.

Was viele nicht beachten, ist die viel feinere aber nicht minder bedeutsame Rolle der Faszien als eine Art Schmier- und Verbindemittel zwischen den Haut- und Gewebeschichten sowie der Organe. Viele Beschwerden und Schmerzen, darunter auch chronische Leiden, haben mit dieser selten beachteten Funktion der Faszien zu tun.

Wie kommt es zu Faszienschmerzen?

Wenn die Haut als Folge von Operationen oder Unfällen verletzt wird, oder sich Organe und Gewebeschichten im Zuge von beispielsweise Schwangerschaften, deutlichen Gewichtszu- oder -abnahmen etc. stark verlagern oder bewegen, sorgen Faszien dafür, dass das Gewebe wieder mit dem umliegenden Gewebe verbunden wird. Dabei kommt es sehr häufig zu Verklebungen, die nicht nur Schmerzen erzeugen können, sondern eben auch das Gewebe festhalten und für Zug und Spannung sorgen. Viele Beschwerden sind häufig darauf zurück zu führen, darunter Regelschmerzen, Organ- und Hautschmerzen nach der Schwangerschaft, Narbenschmerzen, Eierstockfehlstand, vaginale Schmerzen beim Sex oder bei der Erregung, Muskelreißen nach dem Workout, Magen- und Darmbeschwerden nach Gewichtsabnahme, Hodenhochstand nach Leisten- oder Blinddarmoperationen, Schmerzen bei/nach der Erektion oder nach dem Orgasmus und vieles mehr.

Desensibilisierung

Zusätzlich führt dieser Dauerimpuls zu einer Desensibilisierung der umliegenden Körperstelle – sprich einer Taubheit. So kommt es zu Taubheit von Narbengewebe an sich aber auch zu einem fehlenden Feingefühl beispielsweise im Intimbereich oder der Vagina etwa nach Geburten oder Sterilisation (z.B. Vasektomie) und anderen OPs.

Das fehlende Wissen über Faszien und ihre Wichtigkeit für ein feines und lebendiges Körperempfinden und somit eine Verklebung der Gewebeschichten hat zur Folge, dass an sich schon spezielle Körperregionen nur noch auf bestimmte regelmäßig einwirkende und häufig sehr deutliche, intensive Reize reagieren. So eben auch vielfach, wenn es um Sexualität und den Genitalbereich geht.

Die gute Nachricht…

…ist, dass Faszien ein enorm flexibles Gewebe darstellen und somit Fasziennetze ständig neu ausgebildet werden können. Durch einfache aber tief in das Gewebe greifende Massagen in Verbindung mit einer sensorischen Stimulanz, können verklebte, verlagerte und betäubte Körperstellen befreit und zu neuer Lebendigkeit und Sensibilität (s. De-Armoring) gebracht werden.

Die Folgen sind nicht nur in einem feineren Gespür und einer gesteigerten Sensibilität zu finden, sondern können Schmerzen, Fehlstellungen und Beschwerden schnell gänzlich auflösen und einem das Gefühl geben, seinen Körper wieder ganz neu und vollständig zu bewohnen. Der Körper blüht auf und nimmt wieder seine eigentliche flexible Form an. Organe, Muskeln und Gewebeschichten korrespondieren wieder feiner miteinander. Sensibilität und Feingespür wird wieder möglich, neue neuronale Vernetzungen entstehen und der Körper fühlt sich befreit und lebendiger an.

Schon eine einzelne Massagesitzungen kann hier nachhaltig helfen und du kannst lernen, wie du dein Gewebe selbst flexibel, lebendig und immer sensibler massierst. Beschwerden können gänzlich verschwinden und gerade in der Sexualität sind – allein schon wegen der vielen feinen Nerven-, Organ-, und Muskelvernetzung im Unterleib – besonders starke Erfolge schnell zu erreichen.

Ein neues Körpergefühl ist möglich! Und du kannst es erlernen!
Wenn du dir hier Unterstützung wünschst, findest du hier weitere Informationen.


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Dr. rer. nat. Rouven Schneider
Kulturanthropologe & Paartherapeut
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